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Einleitung

Nach dem Hitze-Jahr 2023, dem wärmsten seit Beginn der AufzeichnungenIm Durchschnitt von Februar 2023 bis Januar 2024, https://taz.de/EU-Klimadienst-Copernicus/!5991185/, fragen sich viele: Ist es schon zu spät? Oder lässt sich der Zusammenbruch unseres Klimasystems noch abwenden?

Die großen Hebel sind bei den Ländern mit dem größten Treibhausgas-Ausstoß. Hier liegen die EU-Länder auf Platz 4. Würde sich die Europäische Union mit China, den USA und Indien zusammentun, um ihre Treibhausgasemissionen auf Null zu fahren, so wären bereits mehr als die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen beseitigtAnteil an den Treibhausgas-Emissionen weltweit (2019):
1. China 27,4 % (Tendenz steigend)
2. USA 13,0 % (Tendenz fallend)
3. Indien 7,3 % (Tendenz steigend)
4. EU 7,3 % (Tendenz fallend)
Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat/documents/15216629/16118334/KS-EX-23-001-EN-N.pdf/d4413940-6ef7-2fa8-d6f1-a60cdc4b89f3?version=1.0&t=1676459907834 > Environment
. Andere Länder würden sich anschließen.

Die Europäische Union hat also erheblichen Einfluss auf die Dynamik, die jetzt weltweit in Gang kommen muss, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu retten. Was tut sie dafür?

Ihre Klimaziele wirken ehrgeizighttps://www.zeit.de/wissen/2024-02/klimaziele-eu-kommission-treibhausgas-emissionen-2040-faq, https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/umwelt-energie/umwelt/G20_CO2.html#:~:text=F%C3%BCr%2081%20%25%20dieser%20Emissionen%20waren,Einwohnerzahl%20verschiebt%20sich%20das%20Ranking: Bis 2050 will sie klimaneutral sein, bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen um 55 % senken, bis 2040 – so ein Vorschlag der EU-Kommission – um 90 %.

Leider ist das aber nur am untersten Rand dessen, was der wissenschaftliche Klima-Beirat der EU für gerade noch vertretbar hält. Zu ambitionslos also angesichts der sich beschleunigenden Klimakrise. Vor allem aber: Es ist äußerst fraglich, ob die Mitgliedsstaaten diese Klimaziele erreichen werden.

Zwar steigt in der EU der Anteil der erneuerbaren Energienhttps://taz.de/Stromproduktion-in-der-EU/!5991051/, aber viel zu langsam, gemessen an der Herausforderung: Unsere gesamte Wirtschaft muss innerhalb kürzester Zeit komplett ohne fossile Energien auskommen, über alle Sektoren hinweg.

Davon sind wir weit entfernt: Unsere Straßen werden immer mehr vollgestopft mit immer größeren Verbrenner-Autoshttps://www.zeit.de/politik/ausland/2024-02/paris-verkehrspolitik-abstimmung-parkgebuehren-suv. Die Kohlekraftwerke laufen auf Hochtouren. An brandneuen LNG-Terminals wird extrem klimaschädliches Fracking-Gas verladen. Viele hunderttausende Gasheizungen werden jährlich neu eingebaut. Nicht zu reden von den Subventionen für die extrem klimaschädliche Flugindustrie, den Flächenprämien für die Intensiv-Landwirtschaft oder gar den subventionierten CO2-Exzessen der Privatjets und Luxusyachten.

Wie würde sich eigentlich unser Alltag ändern, wenn die Europäische Union wirklich unser Klima schützen würde?

Viele denken dabei zuerst an Einschränkungen. Und es stimmt ja auch: Ganz ohne Einschränkungen würde es nicht gehen. Alles hat seinen Preis, auch die Rettung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Aber wir würden auch viel gewinnen.

So schön wäre es, in einem klimafreundlichen Europa zu leben

In unseren Städten wäre viel mehr PlatzWie viel Raumpotenzial die Verkehrswende bis 2030 mit sich bringt, hat die taz am Beispiel Hamburg ausgerechnet: https://taz.de/Was-Staedte-durch-weniger-Autos-gewinnen/!5986938/. Der Künstler Jan Kamensky hat die klimafreundliche Umgestaltung von Städten visualisiert: https://www.instagram.com/jankamensky/. Wo heute alles für Straßen und Parkplätze zubetoniert ist, träfen sich Menschen in Gärten, Parks und auf Spielplätzen. Bäume würden an heißen Sommertagen für Kühlung sorgen, an verregneten Tagen würde das Erdreich den Regen aufnehmen, bevor die Keller volllaufen.

Wir würden viel mehr Vögel zwitschern hören. Heute darf Glyphosat zerstören, was den Vögeln als Nahrung dienen könnte. In einer klima- und artenfreundlich gestalteten Umgebung wären die Bienen und Regenwürmer zurück, von denen auch unser Überleben abhängt.

Die gnadenlos mit Pestiziden vergifteten Monokulturen der Intensiv-Landwirtschaft hätten ein Ende. Denn unsere LandwirtLandwirte würden bezahlt für den Erhalt der Natur, die sie lieben, nicht für ihre Zerstörung. Kleinbauern, die ihre Äcker schonend bewirtschaften, müssten nicht den riesigen Agrarfabriken weichen, die heute den Löwenanteil der Agrar-Subventionen als Flächenprämien einstreichen.

Weil es erheblich weniger Rinder, Schweine und Hühner gäbe, müssten diese nicht länger ein freudloses Dasein in qualvoller Enge fristen. Keine Sau müsste mehr bewegungslos im Kastenstand verharren, kein Schwein auf kotverschmiertem Spaltenboden sich die Klauen wund treten, keine Mutterkuh mehr stundenlang klagen, weil ihr viel zu früh ihr Kalb weggenommen wurde. Und wir Menschen würden länger leben, wenn wir unsere Ernährung klimaschonend umstellen würden.

Der öffentliche Nah- und Fernverkehr wäre gut ausgebaut, pünktlich und zuverlässig. Eine Radfahrt ins Stadtzentrum wäre kein Überlebenskampf auf überfüllten Straßen mehr, sondern eine erholsame Genussfahrt durch neu angelegte Alleen. Wir wären zu Fuß oder mit dem Rad viel entspannter und sicherer unterwegs, weil in den Städten viel weniger Autos unterwegs wären, und das deutlich langsamer und bald nur noch elektrisch.

Unsere Urlaubsreisen wären schöner als je zuvor. Statt auf Urlaubsinseln zu fliegen, die bald im Meer untergehen, weil Menschen auf Urlaubsinseln fliegen, würden uns komfortable und schnelle Züge an Urlaubsorte bringen, die nicht weniger wundervoll sind.

Wie viel besser ginge es uns, wenn es uns gelingen würde, die Erderhitzung doch noch rechtzeitig zu stoppen!

Die Mittelmeer-Anrainer hätten wieder Hoffnung, dass ihre verwüsteten Äcker wieder Frucht tragen, ihre Wälder sich von den Bränden wieder erholen, ihre ausgetrockneten Grundwasser-Reservoirs sich wieder füllen.

Die jungen Menschen unter uns müssten nicht länger ihre Verzweiflung hinausschreien, weil sie wieder Hoffnung schöpften, dass auch sie und ihre Kinder eine Chance haben auf ein schönes Leben in einer intakten Umwelt.

Wir müssten uns nicht länger schämen vor den Menschen, die nach uns kommen. Wer von uns möchte schon die Lebenschancen der Kinder ruinieren? Wer von uns sagt schon: “Meine Kinder sollen es einmal schlechter haben als ich”?

Wer sagt, dass wir nicht handeln wollen?

Wie können wir den PolitikerPolitikern nur begreiflich machen, dass wir es ernst meinen mit dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen? Sie lassen sich beeindrucken von Umfragen, nach denen wir zwar Klimaschutz wollen, aber nicht bereit sind, dafür etwas an unserem Leben zu ändern.

Wie mutlos! Warum nur denken sie so schlecht von uns?

Wir sind viele! Wir können es schaffen!

Schau dich um: Überall sind Menschen, die es gut miteinander meinenIn der Ökonomie wird deshalb der “homo oeconomicus” zunehmend infrage gestellt, sagt die Nachhaltigkeitsforscherin Maja Göbel: “Dieser ‘repräsentative Akteur’ ist immer egoistisch, will immer seinen Mehrwert herausziehen und kann nie genug haben. Mittlerweile wird das von vielen in der Ökonomie angegriffen. Dieser Akteur hat nichts mit menschlichen Potentialen zu tun und vergisst, dass wir alle sozial eingebettet leben.” https://www.tagesspiegel.de/politik/jedes-biologische-system-hat-irgendwann-sein-maximum-erreicht-5703727.html. Sie heilen und pflegen ihre Kranken und Alten, erziehen ihre Kinder, bauen unsere Häuser, reinigen unsere Büros und Toiletten, entsorgen unseren Müll, ernten, verarbeiten und verkaufen unsere Lebensmittel, musizieren und schauspielern für uns, bedienen uns in liebevoll eingerichteten Restaurants, schützen uns und entschärfen Konflikte.

So viel guter Wille! So viel Expertise! So viel gegenseitiges Vertrauen! So viel positive Lebensenergie! Warum sollten all diese Menschen nicht auch zusammenarbeiten können, um unsere gemeinsamen Lebensgrundlagen zu erhalten? Und warum sollten wir das nicht sozial gerecht hinbekommen?

Viele engagieren sich längst im Kampf gegen die Erderhitzung. Und es wären noch viel mehr, wenn allen bewusst wäre, was auf dem Spiel steht.

Unser friedliches Zusammenleben ist heute so gefährdet wie nie. Wenn wir nicht ganz schnell aus den fossilen Energien aussteigen, wird sich die Erderhitzung so verschlimmern, dass Wasser und Nahrung nicht mehr für alle reichen. Wie unser Zusammenleben dann aussehen wird: Das wollen wir uns nicht vorstellen.

Gemeinsam gegen rechts

Leider gibt uns das Erstarken der Rechten bereits einen Vorgeschmack dessen, was uns in einer Welt schwindender Überlebensressourcen erwartet.

Die Rechten wollen gegen die Erderhitzung nichts unternehmen. Dadurch würde alles noch schlimmer. Immer mehr Menschen müssten verzweifelt vor Hitze, Hunger und Klimakriegen fliehen. Diese Menschen vor den Toren Europas elend zugrunde gehen zu lassen – das ist der Plan der Rechten. Wir wollen ihn verhindern.

Wir Menschen haben viel erreicht. Wir wollen nicht alles wieder verlieren!

Das fossile Zeitalter, in dem wir jetzt noch leben, wird zuende gehen, so oder so: Entweder es mündet ungesteuert in Chaos, Zerstörung und Tod. Oder wir beenden es rechtzeitig selbst, zivilisiert, geordnet und sozial gerecht.

Wir Menschen haben viel erreicht. Unsere Lebenserwartung hat sich mehr als verdoppelthttps://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_Deutschlands#Lebenserwartung_von_1875_bis_2020, unsere Arbeitsbedingungen haben sich enorm verbessert, wir haben größere Freiheiten und mehr Freizeit als je zuvor, die Digitalisierung eröffnet uns Möglichkeiten der Bildung und Teilhabe, die früher unvorstellbar schienen.

All das wollen wir nicht missen. Und genau deshalb müssen wir unsere Abhängigkeit von den fossilen Energien so schnell wie möglich beenden. Wenn wir das nicht schaffen, laufen wir Gefahr, alles wieder zu verlieren.

Diese Gefahr wächst von Tag zu Tag. Schneller als erwartet, sind die schlimmsten Szenarien der Klima-Wissenschaft zur Realität geworden:

Immer wahrscheinlicher erscheint, dass veränderte Meeresströmungen einen drastischen Temperatursturz in Europa bewirken werden, während sich im Globalen Süden die unerträgliche Hitze noch mehr verschlimmern wird.https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-forscher-warnen-vor-verheerendem-kipppunkt-bei-stroemungen-im-atlantik-a-8c5be351-b24d-4e81-9d7c-e1f80efb0c80

Glücklicherweise zeigt uns die Wissenschaft aber auch Wege aus der Katastrophe. Alle Technologien, die wir dafür brauchen, sind verfügbar.

In diesem Wahlprogramm zeigen wir Maßnahmen auf, die aus Sicht der Wissenschaft zur Rettung unserer Lebensgrundlagen nötig sind. Und wir zeigen, wie sie sozial gerecht umgesetzt werden können.

Klimaliste Deutschland: höchste Priorität auf der Bewahrung unserer Lebensgrundlagen

Im Pariser Klimavertrag hat sich die Europäische Union auf die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze verpflichtet. Denn jenseits dieser Marke lauern ungeheure Gefahren.

An diesem Ziel halten wir fest, solange es noch physikalisch erreichbar ist. Zwar erscheint es politisch unrealistisch, aber deswegen gehen wir ja in die Politik. Sollte die 1,5-Grad-Grenze überschritten werden, werden wir um jedes weitere Zehntelgrad kämpfen.

Warum gerade wir?

Vielleicht fragst du: Wozu braucht es die Klimaliste im EU-Parlament? Gibt es nicht bereits andere, die sich für Klima- und Artenschutz einsetzen?

Ja, die gibt es, und wir sind sehr froh darüber. Alle, die sich für Klima- und Artenschutz engagieren, sind unsere Verbündeten. Aber politisch repräsentieren kann uns eine Partei nur dann, wenn sie uns schnell und entschlossen aus der Abhängigkeit von den fossilen Energien führt, statt die fossile Infrastruktur immer weiter auszubauen. Und wenn sie die Arten schützt, statt beispielsweise die EU-Zulassung des Artenkillers Glyphosat kampflos zu akzeptieren.https://taz.de/Neue-EU-Zulassung-fuer-Glyphosat/!5969921/

Die Physik kennt keine Kompromisse. Wer auch immer das zerbrechliche Glas unseres Klimasystems über den Tischrand schiebt, bis es kippt, vertritt nicht unsere Interessen.

Wir sind die Partei für alle, die das Klimasystem noch retten wollen, bevor es zerbricht. In diesem Punkt sind wir kompromisslos. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht bereit wären zum Dialog mit allen anderen demokratischen Parteien.

Klimaschutz geht nur gemeinsam. Wir wollen nicht ins EU-Parlament, um dort den anderen zu erzählen, dass sie bisher alles falsch gemacht haben. Was andere vor uns geleistet haben, erkennen wir an und bauen darauf auf. Aber wir werden sie im geduldigen Gespräch davon überzeugen, dass es nicht genügt.

Wir sind eine Partei für Wissenschaftlichkeit. Nicht nur in unseren Forderungen, sondern auch in unserem Auftreten und in unserer Arbeitsweise. Viele unserer Mitglieder sind WissenschaftlerWissenschaftler. Wir wissen, wie mühsam die Kleinarbeit ist, die jeder großen Veränderung vorausgeht, und wir sind bereit dazu. Die Rettung unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist uns jeder Mühe wert.

Bei der Europawahl stehen unsere Chancen besonders gut, weil es keine Fünf-Prozent-Hürde gibt.

Wir treten ein für ein besseres Leben für alle in einem Europa, das unsere Lebensgrundlagen schützt. Dafür bitten wir dich um dein Vertrauen und um deine Stimme.