Klimaliste

Europawahl

Chris Loehr

Im Straßenwahlkampf (links)

Hallo, ich bin 63 Jahre alt und Gründungsmitglied der Klimaliste-Deutschland. Ich habe Geschichte studiert. Anschließend war ich 18 Monate Angestellter in einer Landwirtschaftsbehörde. Darauf folgte eine Ausbildung zum Redakteur. Zurzeit bin ich bei der Klimaliste Berlin aktiv. Hier in der Hauptstadt habe ich auch intensiv daran mitgearbeitet, den Volksentscheid „Berlin Klimaneutral 2030“ zum Erfolg zu verhelfen (was leider trotz der zustimmenden Mehrheit der Berliner:innen aufgrund des staatlich verordneten Quorums nicht gelang). Ich möchte gerne meine bisherigen politischen und beruflichen Erfahrungen in die politische Arbeit auf europäischer Ebene einbringen und mich um einen Sitz im Europäischen Parlament bewerben. Dieses Organ besitzt einen bedeutenden Einfluss auf die Umweltpolitik in der EU.

Das Parlament spielt eine wichtige Rolle bei der Festlegung von Umweltstandards, der Förderung nachhaltiger Praktiken und der Überwachung der Umsetzung von Umweltgesetzen. Ein Beispiel ist die Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft. Während einige argumentieren, dass Pestizide notwendig sind, um Ernteerträge zu sichern und Schädlingsbefall zu bekämpfen, teile ich die Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Menschen und Tieren. Ein weiteres umstrittenes Thema ist die Nutzung von fossilen Brennstoffen zur Energieerzeugung. Obwohl die EU bestrebt ist, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und erneuerbare Energien zu fördern, gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, wie schnell und in welchem Umfang dies geschehen sollte. Als Parlamentarier werde ich mich rückhaltlos für die Einhaltung der Pariser Klima-Ziele einsetzen. Andere umstrittene Umweltstandards betreffen beispielsweise den Umgang mit Abfall, die Wasserqualität oder den Schutz von natürlichen Lebensräumen. Ein weiterer Schwerpunkt meines Kampfes für Klimagerechtigkeit wird die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU sein: Die GAP ist zurzeit das Hauptinstrument zur Unterstützung der Landwirtschaft in der EU. Sie umfasst direkte Zahlungen an Landwirt:innen, die ihnen helfen, ihre Einkommen zu stabilisieren und die Lebensmittelproduktion aufrechtzuerhalten. Diese Direktzahlungen werden auf der Grundlage von Flächenzahlungen oder historischen Referenzwerten berechnet. Ich werde mich dafür einsetzen, die Zahlungen aufgrund des Besitzes von Flächen zu begrenzen, um so die Akkumulation von Renditen durch internationale Agrarkonzerne zu verhindern. Ziel muss der Erhalt und die Stützung der bäuerlichen Familienbetriebe sein.